ASW-28

BMI bzw. FlyFlyHobby

zurück

 

2012-03-25:

Nachdem der ursprüngliche Besitzer nach einer massiven "Punktlandung" auf Asphalt keine rechte Freude mehr mit dem Modell hatte, habe ich das Ding geerbt.

 

Die Flächen hatten nur ein paar Kratzer abbekommen, der Rumpf ist allerdings die größere Baustelle - vor allem im Bereich des Näschens...

 

Vor lauter Freude und Tatendrang leider gänzlich auf Fotos vergessen...

 

 


 

 

2012-04-09:

Rumpf soweit wieder hergestellt und lackiert -  Servos und Anlenkungen für Seite, Höhe und Querruder sind verbaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zur Fertigstellung fehlt eigentlich nur noch der Motor - der sollte Anfang Mai geliefert werden.

Auserkoren wurde ein kostengünstiger Aeolian C3548- KV790 Brushless-Motor in Kombination mit einer 13x7 Luftschraube und 4S LiPo.

 

Dies sollte auch dazu beitragen, dass kein unnötiges Zusatzgewicht in der Nase verbaut werden muss um den Schwerpunkt zu erreichen.

 

 


 

 

2012-04-24:

Motor samt Spinner und 13x7 Klappluftschraube heute aus China eingelangt.

Leider stimmte die Angabe der Verpackung nicht mit dem enthaltenen Motor überein - drinnen fand sich laut Aufkleber der Aeolian C3548 1100kV BL-Motor...

 

Grundsätzlich nicht das große Problem, aber die hohe Drehzahl wird bei diesem Modell eigentlich nicht benötigt. Die rund 10A mehr Verbrauch stellen bei dem verwendeten 80A Regler kein Problem dar.

 

Also Motorspant angepasst und mit ordentlich Epoxy in den Rumpf eingeklebt. Erster Test des Motors konnte gleich nach dem Aushärten in Angriff genommen werden.

 

Da gab's die Überraschung: Den Flieger reißt es einem mit dem 4S LiPo fast aus der Hand.

(Vielleicht ergibt sich ja mal günstig ein großer Hotliner, dann habe ich schon den absoluten Hammer-Motor)

 

Nach Programmierung des Reglers den Motor mittels Traveladjustment so weit es nur ging in punkto Drehzahl gedrosselt. Das Ergebnis kann sich aber immer noch sehen lassen...

 

 

 

 

Vollgas wird zwar noch immer nicht benötigt, aber im Falle des Falles wäre genug Leistung vorhanden.

 

Jedenfalls wurde das angestrebte Ziel erreicht, dass durch die verwendeten Komponenten kein zusätzliches Trimmgewicht benötigt wird. Der 4S LiPo, der 170g schwere Motor und der große 80A Regler lässt sich der Schwerpunkt ab 50mm (55-60mm laut Anleitung) vorwärts verlagern. Eine etwaige Hecklastigkeit dürfte also vermutlich gut ausgleichen werden können.

 

 


 

 

2012-04-27:

Die ASW-28 auf der Dachterrasse zusammengesteckt und noch einmal alles mit der Schwerpunktwaage durchgegangen. Hinterster erreichbarer Schwerpunkt liegt je nach dem wie der Akku eingelegt ab einem Bereich von 55mm. Wenn das Seitenruder-Servo etwas erhöht eingebaut wird, könnte der Akku noch ein Stück zurück um auch die 60mm laut Bauanleitung erreichen zu können.

 

Bei dieser Gelegenheit auch gleich noch die Motorkraft getestet - könnte senkrecht gestartet werden.

 

Nach dem Erstflug und dem Fixieren des Schwerpunktes könnte also auch ein Umstieg auf 3S angedacht werden...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

2012-05-01:

Geplanter Erstflug bei guten äußeren Bedingungen steht an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...Vorflugcheck ergab allerdings ein Problem mit dem Höhenruder - Bodenzug scheint irgendwo unterbrochen zu sein sodass sich das Höhenruder lose bewegen lässt.

 

Schnelle Versuche mit Superkleber brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis und der Flugversuch wurde darauf abgesagt...

 

 


 

 

2012-05-18:

Heute sollte es endgültig soweit sein und der Erstflug wird absolviert - also fast 1 Monat nach Fertigstellung der Reparatur.

 

Leider ist der Vorbesitzer im wohlverdienten Urlaub und somit findet mein Erstflug mit der ASW-28 ohne ihn statt. Auf Nummer sicher noch schnell ein paar "Vorher-Fotos" geschossen, da ja die Vorgeschichte böses erahnen lässt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die auserkorene Flugwiese hat sich mittlerweile leider etwas verkleinert, da das angrenzende Fleckchen als Weide für die Kühe herhalten muss - auf der anderen Seite ist das Getreide auch schon ganz schön angewachsen und sollte gemieden werden. Die gewohnte Landewiese weist mittlerweile kniehohes Gras auf - nur das Startplätzchen ist frisch gemäht und kann ruhigen Gewissens betreten werden...

 

Also Hari den Flieger in die Hand gedrückt - Motor auf Vollgas und auf geht's. Die ASW-28 zieht leicht nach oben weg und hat dank des Motors gleich ordentlich Tempo drauf. In Sicherheitshöhe den Motor abgeschaltet und ein paar Kreise geflogen. An der Trimmung war nicht viel zu verändern - Querruder ein paar Klicks nach rechts und Höhenruder auch leicht nach oben getrimmt. Schwerpunkt scheint also ziemlich getroffen - keine Hecklastigkeit zu bemerken. Nach ein paar Eingewöhnungsrunden die ASW auf größere Höhe gebracht und den Abfangtest absolviert - daraufhin die Korrektur am Höhenruder wieder reduziert. Das Ding fliegt sich im mittleren Geschwindigkeitsbereich ganz sauber und zieht pfeifend seine Runden am blauen Himmel.

Wieder auf Höhe gebracht den Flieger absichtlich ordentlich überzogen - die ASW kippt über die Seite ab, kann aber nach wenigen Metern abgefangen und wieder auf Kurs gebracht werden. Derart überzeugt von der grundsätzlichen Beherrschbarkeit bei nächster Gelegenheit eine Rolle eingebaut. Trotz Differenzierung von 20% fällt die Rolle relativ schön aus, wenn auch etwas schwerfällig und mit großem Geschwindigkeitsverlust.

Was jetzt noch fehlt, ist die heile Landung...

Also wie gewohnt ordentlich ausgeholt und die Landekurve eingeleitet. Aufgrund der unbeständigen Bedingungen mit dem ständig drehenden und wechselnden Wind etwas zu hoch die Landung eingeleitet. Die ASW verliert trotz ausgefahrener Klappen wenig an Geschwindigkeit und kommt viel zu schnell herein - also Klappen rein, Motor an und durchstarten. Der zweite Versuch wurde etwas niedriger angesetzt, aber die Geschwindigkeit ist immer noch recht hoch. Da der Weidezaun aber immer näher kam, wurde die Notbremse gezogen und die ASW mit ordentlich Speed im hohen Gras zur Landung gezwungen. Kleine Pirouette, weil die linke Tragfläche zuerst mit den hohen Halmen in Berührung kam, aber keine Beschädigungen. Somit war der Erstflug nach rund 7:30 Minuten schadlos absolviert.

 

Nach rund 45 Minuten den zweiten Akku angeschlossen und neuerlich gestartet. Start wie zuvor problemlos, wenn auch etwas steiler angesetzt. Im langsamen Überflug bei Rückenwind wegen Strömungsabriss in leichte Bedrängnis gekommen, aber mit dem Motor wieder herausgezogen. Experimentieren mit dem Langsamflug sollte demnach nur in ausreichender Höhe erfolgen, da sich die ASW-28 in diesem Geschwindigkeitsbereich aufgrund des doch recht hohen Gewichtes nicht sonderlich wohl fühlt. Kommen dann noch störende Einflüsse dazu, wird's kritisch...

Vermute mal, dass das auch der Grund für die "Punktlandung" von Gerald war.

Landung verlief ähnlich wie beim ersten Versuch - die ASW wird einfach nicht langsamer und verliert auch kaum an Höhe. Daher wieder etwas ruppig im hohen Gras eingelandet und eingefädelt - dabei ein "Öhrchen" abgerissen, aber glücklicherweise wieder gefunden.

 

Nachdem das Höhenruder leicht angestellt ist, kann vermutlich mit dem Akku ein Stück zurückgerutscht werden. Konnte aber heute nicht mehr herausgefunden werden.

 

 

Als Fazit gibt es eine gute und zwei schlechte Nachrichten:

 

gute Nachricht:

Die ASW-28 ist trotz aller Unkenrufe schön zu fliegen und liefert auch ein tolles Flugbild samt Geräuschkulisse.

 

schlechte Nachrichten:

Der Modellspeicher nun wieder voll ist und ich habe mit dem frei werdenden Speicherplatz schon spekuliert

Der Motorspant wurde wegen geringer Aussicht auf Erfolg etwas schlampig und nicht zentrisch eingeklebt, was nun die Optik bei genauerer Betrachtung stört

 

Einzig in punkto Motorkühlung muss etwas unternommen werden. Nach dem zweiten Flug von über 10 Minuten mit reichlich Motor ist dieser ordentlich heiß. Muss nun beurteilen, ob größere Bohrungen im Motorspant möglich sind - falls nicht, müssen wohl "Nasenlöcher" herhalten um für bessere Kühlung zu sorgen...

 

 


 

 

2012-05-20:

Nachdem die beiden Erstflüge soweit funktioniert haben, wurde der Flieger mit auf die Alm genommen zum "Großflugtag" meiner sämtlichen Segelflugmodelle.

 

 

Der erste selbst absolvierte Handstart verlief soweit reibungslos - der Rest ist hier zu sehen:

 

 

 

 


 

 

22. September 2012:

Nach Reparatur des Rumpfes und Einbau einer neuen Motorwelle war es wieder einmal soweit und die ASW-28 durfte wieder einmal mit auf die Alm.

 

Start verlief problemlos und der Segler wurde mit dem Motor auf Höhe gebracht. Thermik war zu diesem Zeitpunkt nur schwach ausgeprägt und somit war wieder einmal nur konstanter Sinkflug mit doch recht hoher Grundgeschwindigkeit zu beobachten.

 

Nachdem an diesem Platz noch nie geflogen wurde, wollte ich den Landeanflug nach rund 3 Minuten Flugzeit mal austesten, da der Anflug relativ knapp über die Baumwipfel erfolgen muss. Dabei habe ich die Flughöhe total falsch eingeschätzt und habe mit der rechten Tragfläche bei einem Felsen eingehakt.

 

Dabei habe ich die rechte Tragfläche samt Querruder abgebrochen und auch der Rumpf ist im Heck wieder ordentlich weich.

 

Somit ist das Experiment ASW-28 hiermit aus eigener Dummheit abgeschlossen. Das Ding lag jedenfalls in diesen rund 3:30 Minuten wirklich brav und ruhig in der Luft...

 

 

"RUHE IN FRIEDEN"