RAPTOR - 4 Klappen-Version

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2012-04-27:

Nachdem Segelfliegen in der richtigen Umgebung verdammt Laune macht, habe ich mich auf die Suche nach einem Thermik-Leichtgewicht gemacht.

 

 

Technische Daten:

Spannweite: 2000mm

Flächenprofil: S-4083

Rumpflänge: 1060 mm

Material Tragflächen: Balsa

Material Rumpf: GFK

Servos: 6 (H/S/Q/WK)

Leergewicht: ~800g

 

 

 

 

 

 

Ist auch mit V-Leitwerk ausgestattet und somit ein guter Einstieg für diese Flugzeugvariante. Motorvarianten habe ich noch 2-3 zu Hause herumliegen - welcher effektiv eingebaut wird, hängt vom vorbereiteten Motorspant und vom Platzangebot für die Kabel ab.

 

Nachdem das Ding momentan ohnehin nicht auf Lager ist, bleibt die Spannung noch ein paar Wochen aufrecht

 


 

2012-05-22:

Der Raptor ist heute gelandet.

Voller Neugier gleich die Schachtel aufgemacht und reingeschmökert.

Als erstes viel mir der Rumpf in die Hände - oder besser gesagt: Er schwebte. (gewogene 125 Gramm).

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter wurde das mitgelieferte Zubehör unter die Lupe genommen.

 

 

 

 

Wirklich alles dabei. Sogar 3 Y-Kabel sind beigelegt - somit könnte der Raptor auch nur mit 4 Kanälen (also gemäß der Angaben im Web-Shop) geflogen werden.

 

 

Voller Neugier gleich auf die Tragflächen gestürzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Faltenfrei bebügelte Balsa-Flächen in Rippenbauweise und GFK-Verstärkung im Bereich der Nasenleiste. Ebenfalls Leichtgewichte mit 378 Gramm.

 

Fehlt noch das V-Leitwerk...

 

 

 

 

 

Die beiden Teile bringen noch einmal 41 Gramm auf die Waage.

 

Somit kommt der Flieger bisher auf 620 Gramm - dazu kommen noch die 6 Servos mit 90g, der Motor mit 70g, der Regler mit 36g und der Spinner samt Luftschraube mit 29g. Macht zusammen  845 Gramm. Vermutlich wird ein 3S 1800mAh LiPo zum Einsatz kommen, der dass Gesamtgewicht mit seinen 173g auf etwas über 1 Kilo bringt. Minimales Einsparungspotential von 36g wäre bei den Servos gegeben (verwende ausschließlich digitale Servos mit Metallgetriebe).

 

Bei der ganzen Rechnerei hätte ich fast den Empfänger vergessen - die 9g kann ich aber wohl getrost als "Rundungsfehler" unter den Tisch fallen lassen. Auch diverse Servoverlängerung sind noch nicht in der Rechnung enthalten...

 

Genug mit den Zahlen gespielt und theoretisiert...

 

Nachdem also der Karton ausgeräumt war, fehlte eigentlich nur eines - die Bauanleitung...

Dürfte sich vermutlich um akuten Papiermangel in China handeln, da dies nun schon der zweite Flieger in diesem Jahr ohne Anleitung ist.

 


 

Als Motor wird der RCX 2826/11 mit 760kV zum Einsatz kommen. Vorläufig mal mit einer 10x6 Klappluftschraube (weil vorhanden). Sollte das beim vorherigen Testen oder beim Erstflug als nicht ausreichend empfunden werden, ist eine 12x6 Klappluftschraube angedacht.

 

 


 

Nachdem im Fernsehen wieder mal nix g'scheites läuft, habe ich die Zeit genutzt um schon ein wenig zu basteln.

 

Und weil es eben mein erstes Flugzeug mit V-Leitwerk ist, habe ich gleich mit dem unbekannten Ding begonnen...

 

Also die benötigten Teile aus der Schachtel geklaubt und nach kurzem Maß nehmen frisch ans Werk gegangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinten wird das Leitwerk durch die Kunststoffschraube gehalten, vorne fehlte etwas Führung. Daher 2 Karbon-Stäbchen angeklebt um besseren Halt zu erreichen.

 


 

Weil's so schön voranging, auch gleich die Tragflächen in Angriff genommen. Beim Ausschneiden der Löcher für die Servos eine positive Überraschung erlebt - das Verlängerungskabel für die Querruder ist bereits eingezogen!

 

 

 

 

...Verbindung mit Schrumpfschlauch gesichert...

 


 

2012-05-26:

Leider haben die Motorkabel an der Motorglocke geschliffen...

Dieser Umstand konnte nicht behoben werden, da einfach zu wenig Platz vorhanden ist. Darauf in den sauren Apfel gebissen und einen besser passenden Motor (Hacker A20-20L) gekauft. Dieser weist eine etwas andere Bauart auf und somit konnte das Problem beseitigt werden.

 

Der angepeilte 1800mAh LiPo kommt leider auch nicht in Frage, da der Schwerpunkt nur unter Zugabe von Trimmgewicht erreicht werden kann. Somit wird der gewichtsmäßig besser passende 2200mAh LiPo verwendet. Das erhöht zwar um ein paar Gramm das Gesamtgewicht, erscheint mir aber sinnvoller als unnützes Gewicht herumzufliegen.

 


 

2012-05-27:

Um dem großen Trubel zu entkommen und Ruhe beim Erstflug zu haben, am frühen Abend den Raptor geschnappt und auf die Flugwiese geführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor lauter Freude, ganz auf Programmierung der Motorbremse vergessen...

 

Nicht weiter störend beim Trimmen, nur der Abfangtest konnte aufgrund der Bremswirkung nicht ordentlich durchgeführt werden.

Der Schwerpunkt scheint jedoch gut getroffen zu sein, sodass die Stellung der Höhenruder nach der erfolgten Flug-Trimmung nur minimal nach oben korrigiert wurde. Demnach kann der Akku ein kleines Stückchen weiter zurück.

 

Der Flug verlief ohne jeglichen Zwischenfall inklusive Looping und kurzem Rückenflug. Die abschließende Landung erfolgte aufgrund der guten Langsamflugeigenschaften auch ohne jegliche Klappen.

 

Jetzt noch die Motorbremse einstellen und einem Ausflug in "artgerechtere" Gegenden steht nichts mehr im Weg.

 


 

2012-05-28:

Nachdem das Wetter nicht so schlecht ausgesehen hat, den Raptor in etwas größerer Höhe und schönerem Panorama als beim Erstflug seiner Bestimmung zugeführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wind kam selbstverständlich aus der falschen Richtung

Somit kein schöner Hangwind, aber dennoch ging es an der einen oder anderen Stelle doch ganz schön nach oben. Der längste Flug dauerte auf diese Art rund 28 Minuten mit anständigen 57% Restkapazität im Akku.

Der Gedanke nach einem Telemetrie-System zur Anzeige der Akkukapazität drängt sich immer stärker auf, da die meisten Landungen wegen Fehleinschätzung des Akkuzustandes viel zu früh erfolgen...

 

Zum Landen wurden wieder keine Klappen verwendet - einfach gegen den Wind in Schrittgeschwindigkeit angeflogen - ein wenig mit dem Wind gespielt und einfach in der Wiese abgelegt.

 

Nach dem dritten verflogenen Akku hörte der Wind plötzlich total auf. Ein kurzer Rundblick auf die dunklen Wolken und die Regenfahnen am Horizont beendeten den Ausflug obwohl noch ein voller Akku bereit wäre...

 

 

 

 

 

 


 

2012-06-03:

Schönes Wetter, Wind aus der richtigen Ecke und vollgeladene Akkus - was will man mehr.

 

Also den Raptor geschnappt, in den Kofferraum gepackt und auf in's Grüne.

 

Wind einfach nur genial - den Raptor zog es teilweise 'am Stand' in die Höhe.

Nachdem der Motor nur zum Starten genutzt wurde (reine Gewohnheit...), konnte also getrost der Warnton des Timers nach 25 Minuten ignoriert werden. Als nach 45 Minuten Flugzeit immer noch kein Motor benötigt wurde, habe ich den längsten Flug meiner 'Kariere' angepeilt und schließlich nach etwas über einer Stunde zur Landung angesetzt.

 

Offensichtlich habe ich aber während der Stunde Fliegen ganz verlernt wie man landet.

Die Landung fiel etwas wackelig und 'viel zu weit entfernt' aus  - aus Unzufriedenheit darüber den Raptor gleich noch einmal (ohne laufenden Motor) gestartet. Aus den folgenden Landeversuchen resultierten jedoch trotz abgesenkter Wölbklappen nur sehr langsame Gleitflüge ohne jeglichen Höhenverlust gegen den Wind über die Kuppe.

Also etwas weiter ausgeholt und neuerlich versucht zu landen. Diesmal kippte mir der Raptor aber beim Eindrehen gegen den Wind wegen zu geringer Geschwindigkeit, sackte über die Tragfläche ab und streifte mit einem Flügelende am Boden. Auf die Art unsanft aus der Luft gerissen, gibt's leichte Blessuren am Rumpf. Nichts dramatisches, aber der Flugtag ist somit beendet...

 

Abschließend noch die verbliebene Spannung im Akku gemessen:

 

...Messung nach 63 Minuten Flugzeit...

 

 

Bilder sagen mehr als Worte...

 


 

2012-06-07:

Der als 'Gruppenausflug' geplante Almflug fand dann doch alleine statt...

 

Allerdings auch nur eingeschränkt, da die 'Sommergäste' wieder ihren angestammten Platz eingenommen haben. Um nicht herauszufinden, ob die Versicherung des AeroClub auch bei grober Dummheit die Haftung übernimmt und nicht unnötig Wirbel zu verursachen nur den Raptor gestartet. Und diesmal auch gänzlich auf den Motor verzichtet!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach kurzer Diskussion mit dem 'Hirten' und Einschränkung des Flugkorridors - keine Überflüge der Pferde - doch gegen Mittag zu einem rund 30 Minuten langen Flug gekommen. Die Landung musste eingeleitet werden, da die edlen Rösser immer näher zu meinem Standplatz wanderten. Also auch nicht den üblichen Landeanflug hinlegen können und etwas improvisieren müssen. Klappte aber ganz gut und ohne Komplikationen.

 

Jetzt kommt der Hammer: 90% Restkapazität im Akku!

(Handstart - kein Motoreinsatz während des Fluges - nur bei der Landung leicht hereingeschleppt)

 

 

 

 

 

 

Die Flugpause zum Wandern genutzt und gleichzeitig nach Ausweichmöglichkeiten gesucht. Grundsätzlich was passendes gefunden, allerdings muss etwas mehr den Berg hinauf gegangen werden. Nachdem das Hobby aber auch Modellsport heißt, passt das ganz gut.

 

Somit ist der übliche Startplatz bis Anfang September gestorben...

 


 

2012-06-16:

Neues Fluggelände gefunden.

 

 

Allerdings war diesmal ein ordentlicher Fußmarsch von ca. 45 Minuten auf rund 1850m zu absolvieren. Also die Flieger in den Rucksack verstaut und auf den Weg gemacht.

 

 

 

 

 

 

Die Verhältnisse am Berg machten jedoch die Anstrengungen vergessen und somit war's ein wunderbarer Flugtag.

 

Beim zweiten Flug die KeyCam montiert und ein wenig die Gegend gefilmt.

 

 

 

 

Leider wurde vergessen die SD-Karte der KeyCam vorher zu leeren und somit war das Ding recht schnell voll...

Die Filmerei muss auch noch etwas geübt werden - diverses Kreiserlfliegen gibt nicht viel her.

 


 

2012-09-15:

Wunderschöner Herbsttag - also ab auf die Alm!

 

Der Timer in der Fernsteuerung wurde wieder auf die obligaten 25 Minuten - nicht wegen dem Stromverbrauch, sondern zum Vermeiden von blöden Spielereien aus "Langeweile" - eingestellt.

 

War zwischendurch recht ruppig wegen des böigen Hangwindes und somit wurde eher höher geflogen um diesen "Watschen" auszuweichen und es ging wirklich gut. Nach 25 Minuten erinnerte mich der Timer an die geplante Landung. Allerdings ging es gerade so gut und ich wollte noch nicht landen...

 

Dann kam das, was ich eigentlich mit dem Timer verhindern wollte - ich begann mit dem leichten Thermik-Segler diverse Blödlereien wie Loopings und Rollen oder auch Rückenflug. Schließlich wurde ein senkrechter Sturzflug mit Rollen eingeleitet. Das war zu viel des Guten, denn der Kleine wollte einfach nicht mehr aus der Rolle heraus und krachte nach rund 150m des Leidens voll mit der Nase auf den Almboden...

 

Blieb nicht viel übrig - Rumpf mehrfach zerbröselt, beide Flächen mehrfach gebrochen und auch der Akku total zermatscht...

Das V-Leitwerk überstand den Crash aber gänzlich unversehrt! 

 

 

Zwei Dinge habe ich dabei jedenfalls gelernt:

 

1. Thermik-Segler ohne jegliche Spielereien fliegen...

2. reine Thermik-Segler sind (zumindest vorläufig) nix für mich...

 

 

Fazit:

Sehr braver und leichter Thermik-Schnüffler, der unkompliziert zu fliegen ist...

 

 

"RUHE IN FRIEDEN"