HOT FIRE
eigener Erfahrungsbericht

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Aufgrund der momentanen Wetterbedingungen ist an Hubschrauber-Fliegen nicht zu denken - zumindest nicht in meinem Fall...

Eines Tages tauchte unser "Präsident" mit einem RC-Buggy am Flugfeld auf. Das Ding machte derart Laune, dass ich meine Vorurteile gegen Elektro-Buggy's über Bord warf und auch so ein Auto wollte

 

Nachdem mein Heli-Händler wieder einmal überraschend und ohne Ankündigung geschlossen hatte, musste ich zur Ersatzteilbeschaffung rund 35 Kilometer ausweichen.

Dabei sprang mich der HOT FIRE an   - war reduziert und passte demnach in mein Preisschema von unter 200 Euro genau hinein.

 

Technische Daten:klicken zum Vergrößern

 

 

 

 

Maßstab: 1:10XL RTR
Antrieb: 4WD Allrad
Breite: 295 mm
Länge: 450 mm
Radstand: 310 mm
Gewicht: 2300 g

 

 

 

 

 

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  • voll kugelgelagert

  • einstellbares Fahrwerk

  • verchromte Kunststoff-Felgen

  • Öldruckstoßdämpfer

  • Brushless-Regler mit Lüfter

  • Brushless-Motor

  • lackierte Karosserie

  • 9 kgcm-Lenkservo mit Metallgetriebe und doppeltem Kugellager

  • 2,4 GHz-Sender und Empfänger

 

Dekorbogen:

 

 


 

 

Regler-Auslegung für 7,4 NiMh oder 2S LiPo aufgrund des montierten 5V Lüfters - Regler selbst mit 35A aber mit 3S LiPo betreibbar.

 

Also erst einmal nach Hause und den Original-Akku aufladen und testen.

Ergebnis war ein wenig enttäuschend, weil die Leistungsentfaltung nicht wie erwartet verlief. Nach dem Umlöten der Stecker neuerlichen Test mit 3S LiPo gemacht.

Jetzt entspricht er meinen Erwartungen

 

Also ab auf die Flugwiese zum "Härtetest":

Erst einmal am Asphalt auf und ab gefahren - zieht gewaltig ab!
Wenn bei halber Fahrt Vollgas gegeben wird, dann drehen die Reifen noch durch

 

Ab in die Wiese:

Obwohl keinerlei Veränderungen seit entnehmen aus der Schachtel gemacht wurden, liegt der HOT FIRE satt auf dem sehr unebenen und teilweise mit großen Steinen versehenen Untergrund auf. Geschwindigkeit ist der pure Wahnsinn. Auto scheint allerdings von der Gewichtsverteilung nicht ganz optimal zu sein, weil sich die Vorderräder beim Beschleunigen vom Untergrund abheben - Wheely mit dem Auto sieht zwar spektakulär aus, ist aber nicht in allen Lagen praktisch . Auch bei Sprüngen ist etwas Vorsicht geboten, weil er stark nach hinten absackt und rein auf der Hinterachse landet, was auch durch Gaswegnehmen nicht ausgeglichen werden kann.

 

Schnelle Kurven enden mit dem wechselnden Untergrund und etlichen Unebenheiten schnell mit einem Überschlag - die Original-Reifen haben offensichtlich sehr guten Grip.

Aufgrund der flachen Bauweise (Verhältnis Breite zu Höhe) bleibt er aber ständig auf dem Dach liegen (Nitro-Buggy landete aufgrund anderer Bauart großteils auf den Rädern).

 

klicken zum VergrößernTest aber zur vollsten Zufriedenheit abgeschlossen - Austausch des Lüfters (12 V) am Regler allerdings dringend erforderlich um an der Elektronik keine Schäden zu provozieren. Die 13 Euro Investition wird für nächste Woche auf den Plan gesetzt...

 

Weiters wird ein akustischer LiPo-Warner eingebaut, weil die Akkus bis auf 5% geleert wurden bis der Leistungsabfall erkennbar war - LiPo aufgebläht, und heiß.

 

Preis/Leistung in jedem Fall entsprechend und Modell somit absolut zu empfehlen!

 

 


 

 

Nach Umbau des Lüfters auf 12V funktionierte aber der Fahrtregler nicht mehr bzw. lief der Motor nicht an...

Lenkung (Kanal 1) funktionierte nach wie vor. Anschluss des Reglers auf Kanal 1 funktioniert - allerdings natürlich mit dem Lenkrad an der Steuerung. Somit Regler als Fehlerquelle ausgeschlossen.

 

 

Kurzer Check beim Händler ergab, dass die Fehlerquelle im Empfänger liegen muss - ergo nicht durch Lüfterumbau hervorgerufen.

 

Weil die original df-Komponenten nicht lagernd waren, erfolgte der Austausch von Sender und Empfänger gegen eine Carson Reflex Wheel-X Steuerung samt Empfänger und das kostenlos.

 

Ebenfalls 2,4 GHz mit allen für einen normalen Einsatz notwendigen Bedienelementen. Nur der PC-Anschluss zur Verwendung der Steuerung als "Joystick" für diverse RC-Simulatoren ist im Gegensatz zur Race-X nicht vorhanden. Spielt für meinen Einsatzzweck aber keine Rolle.

 

 

 

 


 

 

Nachdem das Auto wieder voll funktionsfähig war (gebrochene Achse ebenfalls ausgetauscht) ging es auf zum Praxistest des Lüfters.

Dieser dreht grundsätzlich langsamer als der originale. Schließlich war er für 5 V (max. 7,2 V) ausgelegt und wurde mit bis zu 12,6 V betrieben.

 

 

 

 

Betriebsspannungsbereich: 12 Volt  DC ±15 %

Einsatztemperaturbereich: Vapolager –10...+70°C

Drehzahl/Fördermenge: 10000 U/min. / 5,1 m3/h

Stromaufnahme: 0,04 A, 0,5 Watt

Geräuschpegel: 16 dBA

Abmessungen: 25 x 25 x 10 mm
 

 

 

 

 

Fazit:

Regler (bzw. Kühlkörper) nach minutenlangem Fahren mit hohen Drehzahlen nicht einmal handwarm!

 

Ganz im Gegensatz zur Motortemperatur, die recht hoch ist. Dies liegt sicher auch daran, dass die Karosserie komplett geschlossen ist und so keine Luftbewegung stattfindet. Die angebrachten Kühlrippen können deshalb die Wärme nicht ausreichend ableiten. Abhilfe könnten Lüftungsschlitze in der Karosserie bringen.

 

Neue Erkenntnis zum Lüfter ist, dass ein kugelgelagerter Lüfter vermutlich besser ist. Aufgrund der - für den Lüfter unüblichen - Erschütterungen ist es sehr wahrscheinlich, dass er zwischendurch einfach stehenbleibt weil er "aneckt". Dann schaltet der Regler wegen Überhitzung ab...

Dem konventionell gelagerten Lüfter ist das ziemlich egal.

Ist zudem auch um einiges günstiger. Und wenn die Lager irgendwann vor lauter Staub und Dreck den Geist aufgeben, dann wird einfach ein neuer Lüfter um ein paar Euro gekauft.

Vapo-Lüfter fühlen sich in einem PC/Laptop sicher um einiges wohler...

 

 


 

 

Endergebnis:

  • Auto mit 3S LiPo (2600 mAh) äußerst giftig und extrem schnell

  • Umbau des Kühler-Lüfters problemlos und bei Betrieb mit 11,1 V dringend empfohlen

  • relativ Crashresistent ("normale" Überschläge bleiben ohne erkennbare Schäden)

  • Reifengrip

    • Asphalt sehr gut

    • Wiese sehr gut

    • auf losem Schotter bzw. Asphalt mit schmutziger Oberfläche aufgrund der Leistungsentfaltung mit 11,1 V schwerer zu kontrollieren aber Spaßfaktor extrem hoch

  • Chassis steif und verwindungsarm

  • recht großes Spiel im gesamten Antrieb

    • grundsätzlich ist das in Ordnung, damit kleinere Schmutzpartikel oder Steine sich nicht festsetzen können

    • Spiel im Bereich des vorderen Antriebsstranges (Welle und vorderes Differenzial) äußerst großzügig bemessen

    • Spiel im Bereich der Radaufhängungen und Radbefestigung führt vermutlich im längeren Betrieb zu starken Abnützungen der betroffenen Teile

    • starke Unruhe des Fahrwerkes bei Vollgas durch Unwucht (Auto in die Hand nehmen und Motor anlaufen lassen...)

    • Schrauben (vor allem am Chassis) sollten aufgrund der Vibrationen (durch Motor und Unwucht der Antriebsteile) vor und nach jedem Einsatz auf festen Sitz kontrolliert werden, damit sie nicht verlorengehen und Beschädigungen durch lockere Bauteile entstehen. Fixierung mit Schraubenkleber empfohlen.

    • Verhältnis Preis/Leistung absolut in Ordnung

    • für jeden, der ein preiswertes Spaßauto für zwischendurch will das ideale Gerät !!!

 

 

 

 

HOT FIRE im Betrieb mit dem originalen 7,2 V NiMh Akku

     
     

 

HOT FIRE im Betrieb mit einem 3S LiPo mit 2600 mAh und 35C
(auf dem regennassen Asphalt extrem giftig...)