VELOCITY II

THUNDER TIGER

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...eigentlich wollte ich nach den (mehr oder weniger gelungenen) Depron-Eigenbauten einen gemütlichen Nurflügler, mit dem auch etwas flotter geflogen werden kann...

 

...aber dann sprang mich der Velocity II an und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen.

 

 

 

Technische Daten :

 

  • EPO Schaummaterial

  • Spannweite:813 mm

  • Länge: 596 mm

  • Flächeninhalt:17,00 dm²

  • Gewicht mit RC: ab ca.560 gr

  • Motor: Außenläufer OBL 29/27-07A

  • ESC: BLC-25

  • Prop 5x5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

RC Funktionen:

  • Höhenruder

  • Querruder

  • Delta-Mixer

  • Motordrehzahl

 

 

Bauplan: Bau- und Betriebsanleitung zum Download bzw. Druck

 

 


 

 

Anfangs die Servoausschläge (55 %) sowie die Motorleistung (60 %) reduziert um mich ein wenig an die Materie heranzutasten. Mittlerweile (nach nicht einmal einer Woche) die volle Motorleistung und die Servowege auf 95 % eingestellt. Einzig die Ausschläge des "Höhenruders" bleiben auf 60%, da das Ding auch so noch wendig genug ist.

 

Das Flugverhalten kann als recht zahm bezeichnet werden, weil der kleine Nuri äußerst stabil zu fliegen ist. Auch in Gleitphasen verhält er sich selbst bei stärkerem Wind recht stabil und muss nur wenig nachkorrigiert werden.

 

Vorsicht ist nur bei den Landeanflügen geboten, da die Silhouette extrem klein ist und dadurch die Geschwindigkeit schwer eingeschätzt werden kann.

 

Für Landungen auf stoppeligen Wiesen empfiehlt sich weiters, die Unterseite vollständig mit Folie zu überziehen um Beschädigungen zu vermeiden.

 

Der Start sollte mit ausreichend Motordrehzahl und schwungvoll erfolgen, da das Modell doch etwas Zeit benötigt um die erforderliche Geschwindigkeit aufzunehmen. (Normale Situation bei Verwendung von Schubpropellern)

 

Die Luftschraube wird optimal durch den Rumpf geschützt, sodass diese grundsätzlich beim Landen nicht abbrechen sollte.

 

Die Motoraufnahme sollte jedoch verstärkt werden, da diese nicht sonderlich steif ist und sich beim Anlaufen des Motors verwindet.

 

 


 

 

Fazit:

Das kleine Ding zieht ganz schön ab und ist ein richtiger "Kofferraumflieger", der prinzipiell überall geflogen werden kann, wo ein wenig Platz geboten wird. Allerdings macht der hochdrehende Motor in Kombination mit der kleinen Luftschraube ganz schön Wirbel und wird somit zum "Publikumsmagneten".

 

 

 


 

 

2011-10-11:

Der magische Sprungbaum hat zugeschlagen...

 

Nach Wochen der Provokation hat der Baum zurückgeschlagen und meinen Velocity nach einem flotten Sinkflug einfach mit seinen Ästen ohne Vorwarnung aus der Luft gerissen

 

Hätte schlimmer kommen können, einzig die Luftschraube samt Motorwelle blieb als kleines Opfer unauffindbar - der Rest ist durchaus noch zu retten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

2011-10-12:

Motor gegen den absturzerprobten Innenläufer der erfolglosen Merlin-Versuche getauscht - hoffentlich kein böses Omen

 

Tragfläche geklebt, den ganzen Flieger mit Laminierharz überzogen und die Winglets mit GFK laminiert. Wird vermutlich neuerlich ein wenig schwerer geworden sein, setze aber in Verbindung mit dem höher drehenden Motor (3300 U/Min statt 2700 U/Min) dennoch darauf, dass das Ding sich nicht gleich in den Boden bohrt...

Außerdem sollte sich durch die gesteigerte Masse ein noch besserer Kurvendurchzug erreichen lassen - mal schauen...

 

 

 

 

 

 

 

Bis auf die etwas schiefe Nase sieht er eigentlich wieder ganz manierlich aus  

 

 


 

 

Testflug mit dem "unheilvollen" Motor verlief zunächst ganz gut. Etwas nachgetrimmt und schließlich vom Flugbild her keinen Unterschied erkannt - einzig die Geschwindigkeit ließ zu wünschen übrig...

Irgendwie seltsam, weil der Motor laut Hersteller 310 W Leistung bringen sollte, aber irgendwie konnte er das mit der 5x5 SpeedCam nicht in Geschwindigkeit umsetzen.

 

Nach ein paar flotten Testrunden ging dann plötzlich beim Ansetzen zum Steigflug der Motor aus und die (Not)Landung musste eingeleitet werden. Glücklicherweise passierte das in ca. 10 m Höhe, sodass noch etwas Geschwindigkeit aufgebaut werden konnte um keine "Punktlandung" auf der Nase hinzulegen.

 

Motor war heiss und hat gestunken - aber viel mehr Kühlung als hier vorhanden ist, geht einfach nicht mehr...

 

Daraufhin aus dem Innenläufer die Welle entfernt und in den originalen Motor eingepasst. Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass dieser kleine Bauteil das gut ausbalancierte Ying & Yang des Velocity nicht in Unruhe bringt.    

 

 


 

 

2011-10-21:

Frei nach dem Motto "Schneller-Höher-Weiter" kurzerhand einen "herumliegenden" Heli-Motor mit 3500 rpm in den Velocitiy eingebaut. Mit der 5,2x5,2 Speed-Luftschraube zieht diese Kombination bei Vollgas rund 60 A mit 630 W Leistung...

 

Damit auch mehr als 2-3 Minuten Flugzeit zur Verfügung stehen und um den Regler (60A Current / 70A Burst) ein wenig zu schonen, kurzerhand die Drehzahl auf 80% reduziert und den bisher verwendeten 1800mAh LiPo gegen einen 2200er getauscht. Passt problemlos und in Punkto Schwerpunkt auch unproblematisch.

 

 


 

 

2011-10-22:

Erstflug mit dem "neuen" Motor bei strahlendem Sonnenschein und nur leichtem Wind stand auf dem Plan.

 

Beim Start wirkte sich das höhere Gewicht durch den schwereren Akku aus, aber der verbesserte Kurvendurchzug und die größere Geschwindigkeit im Sinkflug heben diesen kleinen Nachteil auf. Die Geschwindigkeit ist um einiges höher, die Steigrate ist auch beeindruckend und die Rollrate hat sich bei gleich gebliebenen Ausschlägen auch beachtlich erhöht.

 

Somit hat sich dieses Experiment absolut gelohnt. Die Flugzeit von maximal 5 Minuten ist zwar nur noch rund die Hälfte gegenüber der Original-Ausführung, aber schließlich kann man ja nicht alles haben.

 

 


 

 

2011-12-27:

Nachdem der Motor nach ein paar Flügen extrem heiss wurde und schließlich gar nicht mehr wollte, flog er über Bord und wurde gegen einen 4000kv-Motor ersetzt.

Der Testlauf mit einer 4,7x4,7 Speedcam erschien vielversprechend

 

 


 

 

2011-12-28:

Erstflug mit der neuen Motorisierung stand auf dem Plan.

Start verlief holpriger als gewohnt und es musste ordentlich am Höhenruder gearbeitet werden. Drehmoment des Motors absolut spürbar, sodass bei Vollgas ein leichter Seitenzug erkennbar war. Geschwindigkeit war aber absolut enttäuschend. Übergang zwischen Gleitflug und Vollgas erfolgte eher zaghaft - nur die Lautstärke erhöhte sich...

 

Beim zweiten Flug war im schnellen Überflug eine kurze Rauchfahne zu erkennen - optisch ansprechend, fliegerisch weniger - und der Motor setzte aus.

 

Also stand eine Notlandung auf dem Plan, die leider in einem Begrenzungs-Stein endete und etliche Teile ihre ursprüngliche Form und Platz veränderten...

 

 

Ein neuerlicher Aufbau erschien aufgrund des turbulenten Vorlebens und der entstandenen Schäden als nicht mehr sinnvoll - also wurde der Velo gleich am Flugplatz ausgeweidet und im Container endgelagert...

 

 


 

 

Fazit:

Der Velocity fliegt mit dem originalen Motor und einem 1500mAh 3S LiPo am besten. Versuche die Geschwindigkeit zu steigern gehen auf Kosten der Flugzeit und des Flugverhaltens aufgrund des höheren Gewichts.

 

Wer etwas mehr Durchzug in den Kurven möchte, kann einen 2200mAh 3S LiPo verwenden, verliert allerdings etwas an Gleitvermögen. Auch die Landegeschwindigkeit erhöht sich...

 

Ein durchgehender Kohlefaserflachstab zur Versteifung sowie das Bekleben bzw. Laminieren der Unterseite zum Schutz vor Beschädigungen sind allerdings sinnvoll und haben sich bewährt.

 

In Punkto Preis/Leistung/Ausstattung ist der Velocity II absolut empfehlenswert und auch ein guter Einstieg in die schnellere Fraktion. Aufgrund des Nurflügler-Designs fliegt er sich in allen Lagen unproblematisch, fühlt sich auch bei starkem Wind wohl und kann butterweich und langsam gelandet werden.

 

 

Abschlussbewertung: